Was bisher geschah

38 Monate „Theaterkapelle“ im Friedrichshain. Der Wahnsinn hält an, besessen und lustvoll – täglich am Rande des Absturzes zwischen Sterben und Wiedergeburt. Ich kann nicht aufhören, am Rande des Friedhofs täglich grausam–schönes Leben zu spüren, ein Stückchen Utopie ins Leben zu holen, um diesen unverwechselbaren Ort stündlich neu zu erfahren. Am Abend Versöhnung, wenn die Scheinwerfer brennen: Theater,Tanz, Performance, Konzert oder ein Film, Lesungen oder einfach nur trinken, abhängen, quatschen, sich schön aggressiv die Meinung sagen, tanzen, lachen und weinen mit wunderbaren Menschen.

38 Monate „Theaterkapelle“ heißt: ständiger Wechsel von Personal, die mitmachen und wieder weggehen – heißt: die schlimme Erfindung der „Ein–Euro–Jobber“ hassen und lieben lernen, meist ist man mehr Sozialarbeiter als „Kulturarbeiter“ – heißt: die wesentlichsten Freunde verlieren und am sozialen Rand oder Abgrund leben, heißt:
24 Stunden arbeiten und Lieben fällt aus, falls man einen Freund hat – heißt: 2 Jahre monatlich ca. 2000 Euro erwirtschaften für den Erhalt, ohne etwas Geld zu bekommen – woher auch – Kunst kann man sowieso nicht bezahlen, also wozu Geld, das ja wohl sowieso nichts mehr wert ist und hoffen wir, dass mit dem Finanzcrash nun endlich der Mensch was lernt oder auch nicht und dann kann mein Theater nur den Prozess befördern, dass die Menschheit doch nun endlich den Planeten Erde verlassen soll und/oder darüber nachdenken, dass wir vielleicht doch eine seltsame Fehlendwicklung sind, die besser sich vom Acker machen soll – selbst in der Erde sind wir ja noch eine enorme Umweltverschmutzung – vielleicht könnte sich ja jemand mal einen Forschungsauftrag unter den Nagel reißen und die Bodenverschmutzung auf dem angrenzenden Friedhof unserer Theaterkapelle untersuchen? (Kann man bestimmt EU – Gelder abfassen).

38 Monate „Theaterkapelle“ heißt aber auch „lernen, lernen und nochmals lernen“, wie schon Lenin sagte – ich bin ein Ost–Kind und glaube dann doch noch an....
Der Motor meiner Arbeit, meines Weitermachens ist die Wut, der Haß, das Begehren, der Wahnsinn, die Lust, die Sehnsucht – ich zitiere Genet :

„Das einzige was ein Kunstwerk kann ist Sehnsucht wecken nach einem anderen Zustand der Welt – und diese Sehnsucht ist revolutionär“.
(Das zitierte ich schon, als ich am Nationaltheater Weimar als Regisseurin arbeitete, die Mauer fiel und ich nicht verstand, warum die Menschen aus der DDR, das KDW erstürmten, den Joghurt und die Bananen in sich "rein-schlingten" und ich mich mit Heiner Müller wunderte, dass das KDW nicht einstürzte – das wäre ja was gewesen!)

Ich jammere nicht – bin kein Jammerossi – wir sind reich!
Dr. Schulz ist unser Schirmherr.
Die „Theaterkapelle“ wurde bemerkt – der Senat gab uns im Dezember 2007 40.500 Euro für ein Jahr eine Förderung für den Erhalt der Spielstätte, nicht für die Künstler bzw. das Personal. Wir haben jetzt 3 feste Stellen über das initiierte Kommunal– Kombi–Programm (bitte googeln), wir sind selbst Maßnahmeträger (bitte googeln) und uns stehen 5 MAE–Stellen zu – ich hasse die Erfindung „MAE“ (bitte googeln) und mache doch mit – schöne Scheiße (bitte googeln) – wir sind vorgesehen für 3 Stellen ÖBS (bitte googeln) und wir haben Praktikanten (bitte googeln) und wir haben einen coolen Ort und viele Besucher - aber zu wenig Friedrichshainer, außer, wenn der gemeine Friedrichshainer aus der Mainzer – Kreuziger – Boxhagener – Strasse (einst bewegte Strassen) abends die Polizei oder Bullen (umgangssprachlich – bitte googeln) anruft und uns „räumen“ - das heißt die Veranstaltung abbrechen lässt.

Wir sind reich: An Menschen, Künstlern, Kreativen, Verrückten, Wahnsinnigen und „WIR KOMMEN HABT HOFFNUNG“ - hieß ja unser ERÖFFNUNGSSLOGAN – aber vielleicht könnten wir jetzt mal darüber diskutieren, was Hoffnung meint, Hoffnung auf den Tod – nicht der Theaterkapelle – jetzt kommt ein SPENDENAUFRUF – nein/ ja: Hoffnung auf den TOD – nebenan. Endlich erlöst werden von dem Stress, den wir uns tagtäglich aussetzen – endlich Schluss machen mit dem „Fortschritt“ - dem Scheiß (bitte googeln), den wir täglich fremd – oder inzwischen scheinbar selbstbestimmt mitmachen – uns täglich supervisionieren, therapieren, coachen, aussprechen, Sitzungen machen. Aber wo ist der Notausgang?
DER TOD ALS EIN GEGEBENES – ALS EIN LUSTVOLLES ANNEHMEN DES LEBENS MIT WUNDERSCHÖNER ENDLICHKEIT – DAS LEBEN ANNEHMEN ALS EINE REISE MIT STÄNDIGEN BEGEGNUNGEN UND UNSICHERHEITEN UND AUSPROLBIEREN – PROBEHANDELN FÜR DIESE KURZE ZEIT, WEIL JA DOCH NUR DAS LEBEN EINE KURZE UNTERBRECHUNG VOM TODE IST – ODER?
„Tod ist ein langer Schlaf – Schlaf ist ein kurzer Tod“... heißt es in einem alten Kanon.

Wie „Frei“ könnten wir leben, wie lustvoll verzweifeln am Schmerz, wie Gesetzen widersprechen, die irgeneine Bürokratie sich ausgedacht hat, wie „Angstfrei“ von „Niederlagen“, die ja vielleicht gar keine sind – aber vielleicht macht ja auch Angst frei – ich weiß das alles nicht – und jetzt ist die „Theaterkapelle“ im
VORSCHULALTER und wir machen weiter – gehen zurück auf
„Anfang mit all meinen Erfahrungen und Träumen und Enttäuschungen“ - eine ENT – TÄUSCHUNG ist eben eine ENT – TÄUSCHUNG :
Jetzt gibt es Künstler, die immer und immer wieder andocken wollen/werden, die spielerisch – intellektuell sich, die Welt, die Kunst, die Menschen, die Kapelle, die Zeit...beschreiben wollen – die jetzt gleich die „Crew“ ausmachen wollen, möchten, die was verschenken wollen GEMEINSAM“ - die dem Marktmechanismus – was ist das eigentlich (bitte googeln) widersprechen wollen.


( Spieler sind willkommen – bitte bewerbt euch – ohne euch ist`s auch Scheiße (bitte googeln)

„SOLIDARITÄT“ - eben, wie ich, groß schreiben wollen..., die das meinen, was sie sagen oder sagen, was sie meinen – jetzt wollen wir/ ich loslegen für 2009 ohne Geld:

„STÖRBILDER“

radikal stören die Toten die Toten stören als Störfaktor und Störschweine (bitte googeln) - und „Alle Lust braucht Ewigkeit“ weiter verschenken, verschwenden, verschießen an euch – du mein Publikum, um gemeinsam zu Ende geboren zu werden wollen zum Tode hin, deshalb gibt es nichts zu verlieren als unsere Ketten – nein, das war Marx, der ja wohl wieder in ist – nein es gibt nichts zu verlieren als unser Leben und was kann es Schöneres geben - also schmeißen wir uns weiter auf den Markt - auf den Globalisierungsmarkt und bewegen uns weiter zwischen Prostitution und Krieg und/oder widmen wir uns kulturpolitisch – ästhetisch- künstlerisch – unterhaltsam – revolutionär und abgestanden langweilig diesen Gemeinsamkeiten als radikale Sicht auf das schöne Ende und jetzt drücken wir die „Stopptaste“.
Wir bauen um – formieren uns neu – strukturieren – diskutieren – sortieren – hauen uns die Köppe ein und das gerne – also die Kapelle pausiert bis zum 8.1.09.


Vom 29.12.08 – 11.1.09 geht das Gerücht, dass die Kapelle besetzt wird oder überfallen – Uwe Schmieder plant eine „feindliche Übernahme“ - na wir werden die Kapelle doch zu verteidigen wissen – wollen die uns alles kaputt machen , nur weil Heiner Müller 1996 gestorben ist , ich erinnere mich genau, wie ich heulte als sein Tod konkret wurde – ich machte gerade Vorbereitungen fürs Schauspiel Leipzig mit Kroetz`s „Drang“ - stand am Fenster und heulte Rotz und Wasser – auch „Der Drang“ spielte im/am Friedhof – ich begriff das Geheimnis der Welt ein Stückchen (Nachlesen „Theater heute“) - und wußte/ ahnte mit Müllers Tod wird alles anders – ja und jetzt siedeln der NNU einfach um und wollen uns was wegnehmen – die sind schon 18 Jahre, wenn wir 18 Jahre werden besezen wir das „BALLHAUS OST“ UND DIE VOLKSBÜHNE“ und das „Gorki - Theater“

Wer macht mit ??? Loggen Sie sich ein.

(Ich will/ muss jetzt „Über Tiere“ machen von Elfriede – Elfriede Jelinek – der Verlag verweigert mir die Rechte – habe Schlingensiefs Dramaturgen angerufen – Carl – Carl Hegemann – der hat mir e-mai gegeben von Schlingensiefs Privatbüro – habe Stehmanns Nummer – der Regisseur aller Erstaufführungen Jelinek – frage ihn, ob er Problem habe, wenn ich das Stück auch mache – wir wollen KELLERSPIELE IM KELLER DER THEATERKAPELLE machen und ich will/ muss Jelinek machen - „Die Ware Mensch“ oder heißt es „Der wahre Mensch“ - naja – schauen wir mal – ALLES WIRD GUT, sagte Frau Ruge einst.

Wo issen die hin? Egal.

Wir brauchen Euch – ihr, die ihr euch auch langweilt im Leben, oder ihr, die ihr euch auch abarbeitet am Leben , oder ihr, die auch noch Lust und Sehnsucht haben oder ihr, die ihr auch mal schreien wollt über den Zustand der Welt und uns und sich selber – also

„ WIR KÖNNEN NOCH VIEL ZUSAMMEN MACHEN!“


Gute Nacht – 3.11. Uhr am 16.12.08 – wie jede Nacht, seit ich mich um die KAPELLE beworben habe.

WELCH EIN GLÜCK!

Christina ²



(² Emig – Könning – e- mail: ewig – kannich – (bitte googeln) – aber lasst mich zu frieden, bitte.)

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